Die politische Lage im Land lässt auch unseren Aufenthalt in Ägypten nicht unbeeinflusst. So findet der Ausflug zu den Pyramiden von Gizeh statt, individuelle Landgänge sind jedoch nicht möglich. Für die einen wird es dadurch ein entspannter Tag an Bord von MS COLUMBUS 2 mit Zeit, sich vom SPA-Angebot verwöhnen zu lassen, einiges über modische Accessoires wie Tücher und Schals zu erfahren, oder ganz gemütlich in der Sonne zu liegen. Am Nachmittag liest Rüdiger Wolff Gesvhichten aus dem Orient.

Für die anderen geht es mit gebührenden Sicherheitsvorkehrungen, deren Sinn nicht immer klar wird, Richtung Kairo, wo sich 15 km vom Stadtzentrum entfernt, die Pyramiden von Gizeh aus dem Wüstenboden erheben. Etwas weiter weg von Kairo, nämlich 20 km, befindet sich die Nekropole Sakkara. Auch hier gibt es Pyramiden zu sehen. Während jene von Gizeh einst mit Kalksteinblöcken verkleidet waren und damit eine glatte Oberfläche hatten, sind jene in Sakkara als Stufenpyramiden ausgeführt. Auch Vorläufer der Pyramiden sind zu bewundern, sogenannte Mastabas, die die Form eines Pyramidenstumpfs haben.

Gegen 21:00 Uhr abends erreichen die Gäste wieder das Schiff mit vielen Eindrücken eines langen Tages, müde aber glücklich. Die Bilder von der Metropole Kairo haben ebenso beeindruckt wie die Pyramiden selbst, der chaotische Verkehr ebenso wie das wilde Geschäftsgebaren der Händler.

In der Lounge geht es dann noch klassisch zu. Das Quartett LadyStrings erzählt musikalisch mit Verve und guter Laune von „Bach und Meer“.

DIE PYRAMIDEN VON GIZEH

Sie sind wohl die bekanntesten Bauwerke der Welt und gehören auch zu den ältesten erhaltenen der Menschheit. Die drei größten Pyramiden sind die Grabstätten des Pharaos Cheops, dessen Sohn Chephren und wiederum dessen Sohn Mykerinos. Sie entstanden in den Jahren 2620 bis 2500 v. Chr., was der 4. Dynastie des Alten Ägypten entspricht. Die Cheops Pyramide ist mit einer Höhe von 138,75 m die größte der drei. (Ihre ursprüngliche Höhe betrug 146,6 m, doch Witterungseinflüsse ließ sie erodieren). Aufgrund der etwas höheren Lage sieht die zweitgrößte Chephrem Pyramide mit freiem Auge höher aus. Sie ist jedoch 2 m niedriger. Deutlich kleiner ist die Mykerions Pyramide mit 62 m.

Neben den Pyramiden ist das antike Ensemble vor allem auch für die Sphinx-Darstellung bekannt. Den Körper eines männlichen Löwen ziert ein menschlicher Kopf. Einst war das Monument bunt bemalt und hatte auch eine Nase, die jedoch schon seit Jahrhunderten fehlt. Wahrscheinlich wurde sie 1378 durch einen fanatischen Bilderstürmer abgeschlagen, der von der ägyptischen Bevölkerung daraufhin noch am selben Ort ermordet wurde.

geschrieben von Reinhard Laszig