Die Zodiacs der HANSEATIC inspiration tragen alle Namen von großen Entdeckern. Hier eine Übersicht:
Amerigo Vespucci (* 9. März 1454 in Florenz; † 22. Februar 1512 in Sevilla) war ein Kaufmann, Seefahrer, Navigator und Entdecker. Während seiner Fahrten erforschte er weite Teile der Ostküste Südamerikas. Nach ihm ist der Doppelkontinent Amerika benannt.
Vespucci wurde als drittes Kind einer angesehenen florentinischen Familie geboren. Seit 1482 stand er in den Diensten der mächtigen Bankiersfamilie Medici, die ihn 1491 in ihre Filiale nach Sevilla entsandte. Er trat dort 1492 mit Giannotto Berardi, dem Geschäftsführer der Filiale, und Christoph Kolumbus in eine Gesellschaft ein, die die Ausrüstung der Schiffe für Kolumbus’ erste Reise finanzierte.
Danach unternahm er mehrere Reisen über den Atlantik – möglicherweise vier Reisen, wobei aber die erste und die vierte Reise angezweifelt werden. Während seiner Reisen erforschte er einen erheblichen Teil der Ostküste Südamerikas. Den jeweiligen Orten gab er oftmals Namen, zum Beispiel Venezuela („Klein-Venedig“, da die einheimische Bevölkerung an dieser Stelle Pfahlbauten errichtet hatte). Oder Rio de Janeiro („Januar-Fluss“) – am 1. Januar 1502 entdeckte er den Ort. Außerdem beschrieb er die Pflanzen- und Tierwelt sehr genau und lebhaft. Vespucci starb 1512 in Sevilla und wurde dort begraben. Als erster Europäer verlieh er seiner Überzeugung Ausdruck, dass die neue Welt ein eigener Kontinent sei.
Bartolomeu Dias (* um 1450 in der Algarve; † 29. Mai 1500 südlich des Kaps der Guten Hoffnung) war ein portugiesischer Seefahrer und Entdecker, der 1487/88 als erster Europäer die Südspitze Afrikas umsegelte. Auf der Suche nach dem Seeweg von Europa nach Asien hatten portugiesische Expeditionen seit der Zeit Heinrichs des Seefahrers Anfang des 15. Jahrhunderts die Westküste Afrikas erkundet. 1486 erteilte König Johann II. von Portugal Bartolomeu Dias den streng geheim gehaltenen Auftrag, an die Ergebnisse von Diogo Cão anzuknüpfen, die Südspitze des Kontinents zu finden, sie zu umsegeln und wenn möglich bis Indien vorzustoßen.
Die Flotte segelte an der afrikanischen Westküste entlang bis zum südlichsten den Portugiesen damals bekannten Punkt an der Küste des heutigen Namibia Auf der Weiterfahrt wurden beide Karavellen von starken Nordwinden und Stürmen über das Kap der Guten Hoffnung hinaus nach Süden getrieben. Als er nach einigen Tagen auf Ostkurs keine Landberührung hatte und die Temperatur immer weiter fiel, drehte er nach Norden ab und stieß auf eine bewohnte Bucht, Heute geht man davon aus, dass damit die Mosselbaai an der Küste des heutigen Südafrika gemeint war. Gegen den Willen seiner kurz vor einer Meuterei stehenden Mannschaft setzte er die Weiterfahrt in Richtung Osten durch und erreichte die Mündung des Großen Fischflusses. Hier wurde ihm bewusst, dass er den seit 70 Jahren gesuchten Weg um Afrika herum gefunden hatte und der Weg nach Indien nun frei war. Seine an Skorbut erkrankte Mannschaft zwang ihn aber zur Umkehr. Da wegen der verordneten Geheimhaltung keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Reise vorliegen, sind viele Details nicht eindeutig belegbar.
Auf einer späteren Überfahrt von Südamerika nach Afrika ging Dias’ Schiff im Sturm unter. Er starb am 29. Mai 1500 in der Nähe des Kaps, das er als erster Europäer erreicht hatte, mit seiner gesamten Besatzung den Seemannstod.
Louise Arner Boyd (* 16. September 1887 in San Rafael, Kalifornien; † 14. September 1972 in San Francisco) war eine US-amerikanische Polarforscherin und Grönlandforscherin.
Sie entstammte einer wohlhabenden Familie und erbte das Vermögen 1920. Im Jahre 1928 finanzierte und leitete sie eine Expedition, die sich auf die Suche nach Roald Amundsen machte, der selbst auf der Suche nach Umberto Nobile und dessen Luftschiff Italia verschollen war. Dabei segelte sie zwar 16.100 km über arktische Gewässer, fand Amundsen aber auch nicht. Von 1931 bis 1941 unternahm sie fünf Forschungsreisen nach Grönland. Im Jahr 1955 überflog sie im Alter von 68 Jahren als erste Frau den Nordpol.
Eine Gegend um den De-Geer-Gletscher auf Grönland trägt heute den Namen Louise-Boyd- Land. Auf der Insel Nordostland im Spitzbergen-Archipel ist der Berg Boydfjellet nach Louise Boyd benannt.
Vitus Jonassen Bering (* 21. August 1681 in Horsens, Ostjütland; † 8. Dezember 1741 auf Awatscha, der Bering Insel) war ein dänischer Marineoffizier in russischen Diensten. Er leitete von 1728 bis 1730 die Erste Kamtschatka-Expedition und ab 1733 die Zweite Kamtschatka- Expedition, auf der er starb. Der „Kolumbus des Zaren“ bewies unter anderem, dass Asien und Nordamerika nicht miteinander verbunden sind. Bering untersuchte und kartierte die arktische und pazifische Küste Russlands sowie die Küste Alaskas bis zu 69° nördlicher Breite. Er entdeckte mehrere Aleuten Inseln sowie die Kommandeur Inseln.
Auf seiner zweiten Expedition nach Kamtschatka geriet sein Schiff in einen schweren Sturm und strandete an der Küste der Awatschai Insel, die später in Bering Insel umbenannt wurde. Aufgrund immer schlechter werdenden Wetters war Bering mit seiner Mannschaft gezwungen, auf dieser Insel zu überwintern. Am 19. Dezember 1741 starb hier Vitus Bering vermutlich an Entkräftung und Kälte.18 weitere Besatzungsmitglieder überlebten diese Überwinterung ebenfalls nicht.
Nach Vitus Bering sind elf geographische Orte benannt, zum Beispiel die Beringstraße und das Beringmeer, sowie die Beringkultur (ein Entwicklungsabschnitt der Eskimos).
Sir Douglas Mawson (* 5. Mai 1882 in Bradford, Yorkshire; † 14. Oktober 1958 in Brighton, Adelaide, South Australia) war ein australischer Polarforscher, der die erste australische Antarktisexpedition von 1911 bis 1914 leitete.
Douglas Mawson wuchs in Australien auf, wohin seine Eltern emigrierten, als er zwei Jahre alt war. Er studierte an der Universität Sydney, wurde 1904 Dozent und 1921 Professor an der Universität Adelaide. Hier betrieb er zunächst erfolgreich Küstenforschung. Von 1907 bis 1909 nahm er als Physiker und Geologe an der Nimrod-Expedition unter der Leitung von Ernest Shackleton teil. Während dieser Expedition erreichte er mit Edgeworth David und Alistair Mackay (1877–1914) den antarktischen magnetischen Pol und gehörte zu der Gruppe, die als erste den Mount Erebus bestieg.
Nachdem er das Angebot ausgeschlagen hatte, an Robert Falcon Scotts Terra-Nova- Expedition teilzunehmen, führte Mawson in den Jahren 1911 bis 1914 die erste australische Antarktis-Expedition nach Adélieland, King George Island und Queen-Mary-Land durch. Bei dieser Expedition entdeckte er die nach seinen Begleitern benannten Gletscher Ninnis-Gletscher und Mertz-Gletscher. Legendär ist sein einsamer Marsch über Hunderte von Meilen zurück zum Basislager, nachdem seine zwei Begleiter Xavier Mertz und Leutnant Belgrave Ninnis während einer zu dritt ausgeführten Erkundung starben.
Zu seinem Gedenken wurde Mawsons Porträt auf der früheren australischen Einhundert- Dollar-Note verewigt. Außerdem tragen die australische Mawson-Station und die Basisstation seiner Expeditionen in der Antarktis, die Mawson’s Huts, seinen Namen. Das Gelände mit den Stationsgebäuden ist als nationales Denkmal in die Australian National Heritage List eingetragen. Der Asteroid Mawson trägt seinen Namen, die Dorsa Mawson auf dem Erdmond und der einzige aktive Vulkan Australiens, Mawson Peak auf der Insel Heard, wurde ebenfalls nach ihm benannt. Auch der Mawson-Gletscher im ostantarktischen Viktorialand sowie die Mawson-Halbinsel, das Mawson Escarpment, die Mawson-Küste, die Mawson Bank, der Mawson-Korridor und Kap Mawson tragen seinen Namen. Das Mineral Mawsonit wurde ebenfalls nach ihm benannt.
Roald Engelbregt Gravning Amundsen (* 16. Juli 1872 in Borge, Norwegen; † vermutlich 18. Juni 1928 nahe der Bäreninsel) war ein norwegischer Seemann und Polarforscher.
Gemessen an den bei seinen Expeditionen erreichten Zielen ist Amundsen der erfolgreichste Entdeckungsreisende in Arktis und Antarktis. Er durchfuhr als Erster die Nordwestpassage, als Zweiter nach Adolf Erik Nordenskjöld auch die Nordostpassage und erreichte am 14. Dezember 1911, vor seinem britischen Rivalen Robert Falcon Scott, mit vier Begleitern als erster Mensch den geographischen Südpol. Da weder Robert Peary noch Frederick Cook oder Richard Byrd ihre Ansprüche eindeutig belegen konnten, zählt Amundsen möglicherweise auch zu den ersten Menschen am geographischen Nordpol, den er als Leiter eines transarktischen Fluges im Luftschiff Norge zusammen mit 15 weiteren Expeditionsteilnehmern am 12. Mai 1926 erreichte. Amundsen kam 1928 bei einem Rettungsflug für den in Not geratenen italienischen Polarforscher Umberto Nobile ums Leben.
Unter vielen anderen geografischen Plätzen in der Arktis und Antarktis wurde die Südpolstation Amundsen-Scott nach ihm benannt.
Nils Otto Gustaf Nordenskjöld (* 6. Dezember 1869 auf Sjögelö im Kirchspiel Hässleby, Jönköpings län; † 2. Juni 1928 in Göteborg) war ein schwedischer Geologe und Polarforscher, der für seine Antarktisexpedition (1901–1903) mit dem Schiff Antarctic unter Kommando von Kapitän Carl Anton Larsen bekannt wurde. Er war der Neffe des Polarforschers und Kartographen Adolf Erik Nordenskjöld.
1901 brach Nordenskjöld zu seiner Schwedischen Antarktisexpedition auf. Nach Zwischenhalt in Buenos Aires stieß sein Schiff, die Antarctic, bis an die Packeisgrenze vor und ließ dort Nordenskjöld und fünf Männer auf Snow Hill Island zurück, worauf sie nach Norden zurückkehrte und die Expedition im nächsten Frühjahr wieder abholen sollte. Das Schiff blieb allerdings auf dem Rückweg in die Antarktis im Packeis stecken und sank am 12. Februar 1903. Kapitän Carl Anton Larsen brachte sich mit 16 Mannschaftsmitgliedern auf der Paulet- Insel in Sicherheit. Gerettet wurden die Männer vom argentinischen Schiff Uruguay, im Dezember 1903 kehrte man nach Buenos Aires zurück. Die Expedition wurde als wissenschaftlicher Erfolg angesehen und brachte Nordenskjöld zwar großen Ruhm ein, stürzte ihn privat jedoch in tiefe Schulden.
Viele Orte sind nach Nordenskjöld benannt: Der Lago Nordenskjöld im Nationalpark Torres del Paine in Chile, die Nordenskjöld-Küste, ein Abschnitt der Ostküste der Antarktischen Halbinsel, der Nordenskjöld-Gletscher, ein Gletscher auf Südgeorgien, der Nordenskjöld Peak, ein Berg auf Südgeorgien sind nur einige Beispiele.
Robert Edwin Peary (* 6. Mai 1856 in Cresson, Pennsylvania; † 20. Februar 1920 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Ingenieur und Polarforscher. Er behauptete, im Jahre 1909 als erster Mensch den Nordpol erreicht zu haben. Dies wurde jedoch seither immer wieder stark angezweifelt und ist bis heute Gegenstand heftiger Kontroversen.
Peary war entschlossen, den Nordpol als erster Mensch zu betreten. Auf einer Expedition von 1898 bis 1902 verlor er acht Zehen durch Erfrierung. Mit 84°17′ N kam er aber nicht so weit nach Norden wie Fridtjof Nansen und Hjalmar Johansen 1895 oder Umberto Cagni 1900. 1908 startete er eine weitere Polarexpedition, nach deren Abschluss er das Erreichen des Nordpols am 6. April 1909 für sich reklamierte. Er will diesen mit seinem Assistenten Matthew Henson und den vier Polar-Inuit Egingwah, Seeglo, Ootah und Ooqueah erreicht haben.
Peary war von 1888 an mit Josephine Peary geborene Diebitsch verheiratet. Aus dieser Ehe stammten drei Kinder, Marie, Francine und Robert Edwin. Darüber hinaus hatte Peary aus einer außerehelichen Beziehung mit der etwa 1880 geborenen Grönländerin Aleqasinnguaq zwei Söhne. Peary litt an perniziöser Anämie (Blutarmut), in deren Verlauf er am 19. Februar 1920 ins Koma fiel und am nächsten Tag starb. Sein Grab befindet sich auf dem Arlington National Cemetery.
Nach Peary sind unter anderem der Peary-Krater in der Nähe des Mond-Nordpols, Mount Peary in der Antarktis und Pearyland, die nördlichste Halbinsel Grönlands, benannt.
Sir Francis Drake (* um 1540 in Tavistock, Devon; † 28. Januar 1596 bei Portobelo, Panama) war ein englischer Freibeuter und Entdecker, später Vizeadmiral und der erste englische Weltumsegler.
Am 13. Dezember 1577 brach Francis Drake mit der Pelican, die er später in Golden Hinde umbenannte, in Begleitung von vier Schiffen und mit über 150 Mann Besatzung zu einer Expedition mit unbekanntem Ziel auf. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob er den sagenumwobenen Südkontinent Terra Australis suchen oder die spanischen Städte an der Westküste Süd- und Mittelamerikas angreifen sollte. Möglich wäre auch die gezielte Suche nach der Nordwestpassage vom Pazifik aus. Ob er im Auftrag von Elisabeth I. handelte oder gar mit einem Kaperbrief ausgestattet war, lässt sich über die bekannten Quellen nicht eindeutig belegen.
Auf jeden Fall war sein Schiff, die Golden Hinde vollbeladen mit den geraubten spanischen Gold- und Silberschätzen, als Drake die Rückkehr in die englische Heimat antrat. Er überquerte den Pazifik und segelte über einige Zwischenstationen bis Ternate auf den Gewürzinseln (den heutigen Molukken). Nachdem Drake notwendige Reparaturen am Schiff hatte durchführen lassen, machte er sich auf die Rückreise. Ob er dabei an eine eventuelle Suche nach dem sagenhaften Südkontinent Terra Australis incognita dachte, ist nicht überliefert, es wäre aber möglich.
Drake entging nur knapp einer Katastrophe, als sein Schiff auf ein Riff lief. Es wurde notdürftig geflickt und man rettete sich nach Java im heutigen Indonesien. Gründlich repariert und proviantiert, begann schließlich die Rückreise in Richtung Afrika. In ununterbrochener Fahrt umrundete Drake am 15. Juni 1580 das Kap der Guten Hoffnung, um am 22. Juli die Küste von Sierra Leone zu erreichen. Am 26. September 1580 lief er nach 1.018 Tagen in den Sund von Plymouth ein. Er war damit der erste Engländer, dem die Weltumsegelung geglückt war, und der erste Kommandeur einer Weltumsegelungsflotte überhaupt, der am Anfangsort der Expedition lebend wieder anlangte.
Marco Polo (* 1254 vermutlich in Venedig; † 8. Januar 1324 in Venedig) war ein venezianischer Händler, der durch die Berichte über seine China-Reise bekannt wurde. Motiviert wurde er durch die Berichte seines Vaters und Onkels, die bereits vor ihm China bereist hatten. Obwohl einzelne Geschichtswissenschaftler aufgrund von falschen Angaben und vermeintlichen Ungereimtheiten in den Reiseberichten immer wieder Zweifel an der Historizität seiner China-Reise geäußert haben, wird diese von den meisten Historikern als erwiesen angesehen.
Der Mondkrater Marco Polo ist nach ihm benannt, ebenso seit 2002 der Asteroid (29457) Marcopolo. Marco Polo wurde auf der Vorderseite der italienischen 1000-Lire-Banknote abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1982 und 1991 ausgegeben wurde.
Fabian Gottlieb Thaddeus von Bellingshausen (* 9. September 1778 Saaremaa † 13. Januar 1852. in Kronstadt) war ein deutschbaltischer Seefahrer und Offizier der Kaiserlich Russischen Marine im Rang eines Admirals.
1819 wurde er mit der Leitung der vom russischen Zaren Alexander I. initiierten ersten russischen Expedition in die Südpolarregion beauftragt. Auf der Hinreise wurden zunächst die polynesischen Tuamotu Inseln und die Macquarie Insel kartografiert. In den 751 Tagen der Reise entdeckte die Expedition 29 neue Inseln im Pazifik und Atlantik. Den Ruf, Entdecker der Antarktis zu sein, erlangte Bellingshausen, weil er am 28. Januar 1820 erstmals den Rand eines „Eis-Kontinents“ sichtete. Im Verlaufe der eigentlichen Unternehmung wurde dann sechsmal der südliche Polarkreis überquert und die Antarktis umsegelt. Es war nach den Forschungsreisen von James Cook die zweite Expedition überhaupt, die so weit nach Süden vorstieß. Im August 1820 wurde der 70. Breitengrad erreicht und dabei das antarktische Festland auf einem südlicheren Kurs umsegelt als von Cooks Expedition. Im August 1821 kehrten die Schiffe der Expedition über den Atlantik nach Kronstadt zurück.
Nach ihm wurden zahlreiche geografische Objekte insbesondere in der Antarktis benannt: Wie zum Beispiel die zur Süd-Thule-Gruppe gehörende Insel Bellingshausen (Südsandwichinseln), eine russische Station in der Antarktis, die Bellingshausen-Station, ein Kap auf Südgeorgien, siehe Bellingshausen Point, ein Küstenabschnitt der Peter-I.-Insel in der Antarktis, siehe Von-Bellingshausen-Küste, ein Airbus A320 der russischen Fluglinie Aeroflot trägt den Namen „F. Bellingshausen“.
Jeanne Baret (* 27. Juli 1740; † 1807) war eine französische Naturforscherin. Baret war Mitglied der zwischen 1766 und 1769 stattfindenden Expedition von Louis Antoine de Bougainville. Sie ist vermutlich die erste Frau, die die Welt umsegelt hat; mit Sicherheit ist sie die erste Frau, die als Mann verkleidet um die Welt segelte.
Sie heuerte, kurz bevor die Schiffe von Frankreich aus auf ihre Reise aufbrachen, als angeblicher Kammerdiener und Assistent des Botanikers der Expedition, Philibert Commerson, an. Ihre Tarnung war notwendig, da seinerzeit die französische Marine die Anwesenheit von Frauen auf ihren Schiffen grundsätzlich verbot. Bougainville selbst bezeichnet Baret „als ausgezeichneten Botaniker, der Commerson auch bei den schwierigsten Ausflügen mit großer Stärke und viel Mut begleitete“. Anscheinend bemerkte niemand aus der Besatzung, dass es sich um eine Frau handelte. Bougainville vermerkt in seinem Logbuch, dass die indigene Bevölkerung auf Tahiti sie sofort als Frau erkannte. Sie musste zurück auf das Schiff gehen, um sich vor den aufgeregten Tahitianern zu schützen.
Auf Mauritius trennten sich Baret und Commerson von der Expedition und blieben zur näheren Erforschung der Insel fast fünf Jahre dort, wo sie mehr als 6000 Pflanzenarten sammelten, die sich heute im Muséum national d’histoire naturelle befinden. Als ihr Begleiter krank wurde, sammelte und bestimmte Baret selbständig die Flora auf Mauritius. 1773 verstarb Commerson, und Baret kehrte nach Paris zurück. Sie gliederte die auf der Reise gemachte Sammlung in die bereits von Commerson aufgebaute französische Sammlung ein. Dies war ein großer Beitrag zur Botanik.
Auf Vorschlag der britischen Autorin Glynis Ridley, die eine Studie über Baret verfasste, hat Eric Tepe, Professor für Biologie an der Universität Utah, ein neu entdecktes Nachtschattengewächs nach ihr auf den Namen Solanum baretiae benannt.
Ferdinand Magellan (* vor 1485 vermutlich in Vila Nova de Gaia, Königreich Portugal; † 27. April 1521 auf Mactan, Philippinen) war ein portugiesischer Ritter und Seefahrer, der im Auftrag der spanischen Krone eine Westroute zu den Gewürzinseln finden sollte und dabei zum Initiator der ersten historisch belegten Weltumsegelung wurde. Diese erbrachte den letztgültigen, praktischen Beweis für die Kugelgestalt der Erde. Mit Magellan als Generalkapitän stachen am 20. September 1519 fünf Schiffe von Sanlúcar de Barrameda aus in See. Er und seine Mannschaft entdeckten Ende 1520 die Magellanstraße und überquerten anschließend als erste Europäer den Pazifik. Nachdem sie die heutigen Philippinen erreicht hatten, fiel Magellan im Kampf mit Kriegern der Visayas. Unter dem Kommando von Juan Sebastián Elcano kehrte nur ein einziges Schiff von Magellans Flotte, die Victoria, über die Route um das Kap der Guten Hoffnung am 6. September 1522 nach Sanlúcar zurück. Von den mehr als 240 Mann der ursprünglichen Besatzung umrundeten nur 35 die Erde: 18 auf der Victoria und 17 weitere, die unterwegs in portugiesische Gefangenschaft geraten waren. Rund 55 weitere Männer kehrten auf östlicher Route zurück, sodass insgesamt etwa 90 der ursprünglichen Expeditionsteilnehmer lebend wieder nach Spanien gelangten. Bekannt wurde die Geschichte der ersten Reise um die Welt vor allem durch den Bericht eines Überlebenden, des Italieners Antonio Pigafetta. Uns Deutschen ist er vor allem durch Stefan Zweig und sein Buch „Magellan: Der Mann und seine Tat“ bekannt.
Leif Eriksson (* um 970 in Island; † um 1020) war ein isländischer Entdecker. Sein Beiname ist „der Glückliche“.
Leif Eriksson wurde um 970 als Sohn Eriks des Roten und seiner Frau Thjodhild geboren. Da die Landnahme in Grönland um 986 begann, ist bei dem vermuteten Geburtsdatum von einer Geburt auf Island auszugehen. Die Entdeckung Amerikas durch Leif Eriksson wird in den beiden „Vinland-Sagas“ unterschiedlich geschildert: Gemäß der Grönland-Saga entdeckte Bjarni Herjólfsson diese Gebiete, als er nach Grönland suchte, wobei ihm auch letzteres nur aus Beschreibungen bekannt war. Er ging in den neu entdeckten Gebieten jedoch nicht an Land. Nachdem Leif Eriksson von den Gebieten erfahren hatte, unternahm er eine Fahrt dorthin und überwinterte dort. Da er das Land im Gegensatz zu Bjarni Herjólfsson auch betreten und erforscht hat, gilt er als Entdecker dieser Gebiete. Dass jenes fruchtbare Land, das die „Grönländer“ im Westen entdeckten und Vinland nennen, auf dem nordamerikanischen Kontinent lag und die Skandinavier somit Amerika, genauer Neufundland, erreichten, ist inzwischen archäologisch gesichert. Davon zeugen die 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Reste einer skandinavischen Siedlung auf Neufundland bei L’Anse aux Meadows.
Christoph Kolumbus (* um 1451 in der Republik Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid, Krone von Kastilien) war ein italienischer Seefahrer in kastilischen Diensten, der im Jahr 1492 Amerika entdeckte, als er eine Insel der Bahamas erreichte. Darüber hinaus wurde er zum ersten Vizekönig vom Vizekönigreich Neuspanien.
Im Wettlauf mit Portugal um den Seeweg nach Indien im Rahmen des Indienhandels wollte Kolumbus den Weg im Westen erschließen. Das Ziel seiner ersten Entdeckungsreise war eine Hafenstadt in China, das im damaligen Sprachgebrauch zu Indien gezählt wurde.
Auf seinen Entdeckungsreisen zwischen 1492 und 1504 steuerte Kolumbus vor allem die Großen Antillen an, darunter bei allen vier Reisen Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik), wo er erste Kolonien gründete. Erst auf seiner vierten Reise betrat er im heutigen Honduras das amerikanische Festland. Kolumbus hatte nicht bemerkt, dass es sich um einen bis dahin unbekannten Kontinent handelte. Diese Auffassung vertrat erst Amerigo Vespucci, nach dem die Neue Welt schließlich Amerika genannt wurde. Die ersten Entdecker Amerikas waren die Vorfahren der Indianer, die vor langer Zeit von Asien her in den zuvor menschenleeren Kontinent eindrangen. Außerdem wurde Amerika schon rund 500 Jahre vor Kolumbus von Leif Eriksson oder anderen Isländern besucht. Wenn Kolumbus gleichwohl bis heute als maßgeblicher europäischer Entdecker Amerikas gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass erst seine Reisen zu dauerhafter Kolonisierung durch Menschen anderer Kontinente in geschichtlicher Zeit führten.
James Cook (* 27. Oktober 1728 in Marton bei Middlesbrough; † 14. Februar 1779 in der Kealakekua-Bucht, Hawaiʻi) war ein englischer Seefahrer und Entdecker. Berühmt wurde er durch drei Fahrten in den Pazifischen Ozean, den er genauer kartografierte als jeder andere vor ihm. Er entdeckte zahlreiche Inseln und wies nach, dass die Terra Australis nicht existierte und dass die Nordwestpassage mit Schiffen seiner Zeit nicht zu durchfahren war. Von großer Bedeutung für die Seefahrt waren auch seine wirkungsvollen Maßnahmen gegen Skorbut.
Die Bedeutung Cooks liegt vor allem in seinen kartografischen Leistungen und geografischen Entdeckungen – in den Worten des Historikers John Beaglehole (1901–1971): „Die größte Lobrede auf Cook ist die Seekarte des Pazifiks.“ Zum anderen hat sich Cook in seiner Pionierarbeit zur Verhinderung von Skorbut einen Namen gemacht. Cook beharrte auf Nahrungsmitteln wie Karottengelee oder eingezuckerten Zitronen, die er gegen die Vitamin-C Mangelerkrankung Skorbut einsetzen wollte, die aber von der Regierung für zu teuer befunden und zum großen Teil auch von den Seeleuten abgelehnt wurden. Doch schließlich konnte er sich durchsetzen. Die Erfahrungen Cooks haben trotz vieler Widerstände innerhalb der Royal Navy später dazu geführt, dass die Besatzungen der englischen Kriegs- und Handelsmarine zu einer entsprechenden Vitamin-C-haltigen Diät verpflichtet wurden.