Da wir in diesem Jahr bereits in Amsterdam gewesen sind, haben wir jetzt mal Rotterdam besucht.



















Die Erasmusbrücke (1) über die Nieuwe Maas verbindet auf 808 Metern das Stadtzentrum im Norden mit dem Kop van Zuid, dem städtebaulichen Prestigeobjekt des südlichen Stadtteils. Die Erasmusbrücke ist die längste Schrägseilbrücke der Welt. Der asymmetrische und 132 Meter hohe Stützpfeiler hat ihr den Spitznamen „Der Schwan“ eingebracht. Bei ihrer Fertigstellung 1996 hat sie die ältere, knallrote Willemsbrücke aus dem Jahr 1878 als Brücken-Wahrzeichen der Stadt abgelöst. Zwischen beiden Brücken führt die Boompjeskade (2) am Maas-Ufer entlang. Rotterdam beweist Mut zu außergewöhnlichen Gebäuden, die in Höhe und Größe, aber auch in Form und Funktion Akzente setzen. Und manche fallen gar aus dem Rahmen.
So die 38 avantgardistischen Kubushäuser des Architekten Piet Bloom – erst 1984 am alten Hafen (3)errichtet, und doch schon ein Klassiker. Die außergewöhnlichen Wohnwürfel stehen nicht wie normale Häuser auf einer ebenen Grundfläche, sondern nach vorn gekippt auf einer Spitze. Eines der ineinander verschachtelten, farbenfrohen Gebäude kann besichtigt werden. Der absolute Höhepunkt der Stadt ist aber der 185 Meter hohe Aussichtsturm Euromast. Mit 165 Metern ist der Maastoren (4) am südlichen Ende der Erasmusbrücke seit 2009 die Nummer eins der Hochhaus-Hitliste in „Maashattan“. Das 45 Stockwerke zählende Bürogebäude, dessen Naturfassade nach oben hin immer heller wird, übertrifft den Delftse Poort um 14 Meter. Ebenfalls auf dem Kop van Zuid (5): das Luxor-Theater, ein High-Tech-Theater aus dem Jahr 2001.
Das Maritime Museum (6) lässt sich die Geschichte der Seefahrt seit dem 17. Jahrhundert erleben – vor allem an Bord der historischen Schiffe, die noch im Museums-Hafen in Betrieb sind. Aufällig im Hafengebiet Wijnhaven ist auch der markante Red-Apple-Wolkenkratzer. Ein besonderer Fall ist der Stadtteil Delfshaven (7). Ursprünglich gehörte er zur Nachbarstadt Delft, war eine Zeit lang selbstständig und wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Rotterdam „geschluckt“. Der malerische Stadtteil hat den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Sehenswert ist die alte Schiffswerft im Schiewehaven mit dem Nachbau des niederländischen Kriegsschiffes „De Delft“ aus dem 18. Jahrhundert. In der alten Pilgerkirche beteten 1620 die aus England geflohenen Pilgerväter, bevor sie ihre legendäre Reise antraten.
Rotterdams bekannteste Museen sind im Museumspark (8) versammelt. Die Kunsthal ist ein Werk des berühmtesten Architekten der Niederlande, Rem Koolhaas. Sie hat 3.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche und gilt als das experimentellste Museum der Stadt. Zum Museumspark gehören auch das Naturhistorische Museum mit sehenswerten Skeletten und Fossilien sowie das Chabot-Museum. Die Werke des niederländischen Expressionisten Henk Chabot sind in einer bemerkenswerten weißen Villa untergebracht. Die Gemäldegalerie des Museums Boijmans Van Beuningen (9) genießt absoluten Weltruf. Zu sehen sind unter anderem Werke von Hieronymus Bosch, Rembrandt, Rubens, Monet, Matisse oder van Gogh. Insgesamt besteht die Kollektion des Museums aus 140.000 Kunstwerken, die eine Zeitspanne vom Mittelalter bis in die Gegenwart umfassen. Wer lieber shoppen möchte, findet in Rotterdam mit der Lijnbaan (10) die älteste Fußgängerzone Europas. Eine andere bekannte Straße ist die Coolsingel (11) mit dem Städtischen Rathaus (12) im Stile der niederländischen Renaissance. Es wurde 1920 erbaut und hat die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg überstanden. Ältestes Gebäude Rotterdams ist die gotische Laurenskerk aus dem 15. Jahrhundert, die auch Grote Kerk (13) genannt wird. Sie wurde von 1952 bis 1968 in alter Schönheit wieder aufgebaut. Rotterdams Stadtpark heißt schlicht Het Park (14) und lädt zu einem Spaziergang ein. Es gibt zudem einen beliebten Zoo, den Diergaarde Blijdorp, mit einem faszinierenden Ozeanium und mit dem Arboretum Trompenburg einen sehenswerten Botanischen Garten.