Pünktlich um 08.00 Uhr macht die HANSEATIC spirit an der Pier in Kopenhagen fest. Und wo? In der bestmöglichen Position für ein Kreuzfahrtschiff: an der Toldbod-Pier. Heißt: nur etwas nördlich von Schloss Amalienborg, Kongens Nytorv und Nyhavn (und dem Vergnügungspark Tivoli) und nur etwas südlich vom Castellet und Den Lille Havfrue, der Kleinen Meerjungfrau. Letztere sitzt in Bronze gegossen auf einem Findling an der Langelinie und ist das Wahrzeichen Kopenhagens, wenn nicht sogar ganz Dänemarks. Die 1,25 m hohe Figur hat ihr Vorbild in dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen (1805 – 1875). Das Kunstwerk ist nach dem Entwurf des naturalistischen Bildhauers Edvard Eriksen (1876 – 1959) entstanden.

Bei „Seelands Märchenschlösser zur Winterzeit“ geht es um die royale Geschichte Däne- marks. Der Bus fährt vom Schiff aus auf dem Strandveien entlang der Küste des Øresundes nach Norden. Die Fahrt endet in Helsingør, wo an einer Enge (Fährverbindung Dänemark – Schweden!) das imposante Schloss Kronborg liegt. Vom dortigen Aussichtspunkt könnte man hinüber ins Nachbarland schauen – wenn denn nicht so starker Nebel herrschen würde, wie es bei unserem Besuch leider der Fall ist. In Schloss Kronborg hat übrigens William Shakespeare die Handlung seines Schauspiels „Hamlet“ angesiedelt.

Nächste Station ist Schloss Fredensborg, die königliche Frühlings- und Herbstresidenz. Wir lassen es ebenfalls von außen auf uns wirken. Nur einige Kilometer entfernt, in Hillerød, liegt Schloss Frederiksborg. Es gilt als größtes und bedeutendstes Bauwerk der nordischen Renaissance, und in diesem Schloss schauen wir uns auch die Sammlungen im Inneren näher an. Uns wird sehr bewusst, dass Dänemark ein altehrwürdiges Reich mit einer sehr langen Geschichte ist!

Die in der Stadt Gebliebenen lernen auf einem ca. 3 km langen Stadtrundgang zunächst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens zu Fuß kennen. Die Route geht entlang der Hafenpromenade, vorbei an der Kleinen Meerjungfrau und am Yachthafen, am Schloss Amalienborg, der Residenz der Königin, vorbei nach Nyhavn, dem ehemaligen Seglerviertel, das sich heute zu einem beliebten Szeneviertel mit zahlreichen Cafés und Restaurants entwickelt hat. Die etwa einstündige Bootstour bringt dann weitere Eindrücke der dänischen Hauptstadt von der Wasserseite aus. Es geht durch den quirligen Hafen und die pittoresken Kanäle von Christianshavn.

Die Tivoli-Gärten wurden schon 1843 eröffnet und gehören damit zu den ältesten Vergnügungsparks der Welt. Der Bus bringt uns zügig dorthin und vor allen Dingen bringt er uns relativ spät dorthin. Warum? Der Tivoli zeigt sich besonders schön, wenn überall die Weihnachtsdekoration beleuchtet ist, wenn überall Lichter brennen, und wenn Lichterketten über die Gassen gespannt sind. Es gibt viel zu sehen und zu naschen, und es gibt auch diverse Fahrgeschäfte, wo man sich verlustieren kann.

Um 18.30 Uhr sind die letzten Ausflügler zurück auf dem Schiff. Zwei Stunden später ist Landgangsende. Dann steht der Abschied aus Kopenhagen an, was gleichbedeutend mit unserem Abschied von Dänemark ist. Bis zu unserem nächsten Ziel, der schwedischen Hauptstadt Stockholm, haben wir 433 nm vor dem Bug. Den morgigen Tag werden wir auf See verbringen. Hoffentlich werden wir dann ein etwas freundlicheres Wetter haben – verglichen mit dem Wetter heute, das phasenweise durch das geprägt gewesen ist, was die Amerikaner „liquid sunshine“ nennen.