Schon um 5:00 Uhr morgens fährt MS COLUMBUS 2 in den Suezkanal ein. Als Besonderheit darf gewertet werden, dass heute ein Passagierschiff den Konvoi der Schiffe anführt, die sich heute von Süden nach Norden auf den Weg machen. So folgen uns den Tag über eine Reihe großer bis riesiger Frachtschiffe.

Den Lektorenvortrag gibt es heute auf der Leinwand zu sehen. Lektor Dr. Reinhard Laszig musste die Reise bedauerlicherweise aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. — Auch das Logbuch hat dadurch eine neue Autorin gefunden. Entertainmentmanagerin Corinna Jarosch hat die Ehre und das Vergnügen, die Geschichte Ihrer Weltreise zu Ende zu erzählen: Folgen Sie mir also durch die letzten Tage der spannenden, schönen und ereignisreichen Zeit mit MS COLUMBUS 2!

Am Pooldeck geht es indes munter zu! Küchenchef Tobias Schreiber hat zur „Haxenbraterei“ geladen. Angelockt von köstlichen Gerüchen und Klängen des Trios „5 Music“ lassen es sich alle schmecken.

Um 14:00 Uhr erreichen wir das Mittelmeer bei Port Said und MS COLUMBUS 2 nimmt Kurs auf Sizilien. Als Ausgleich zu den vielen Eindrücken der letzten Tage vollführt eine Gruppe unter Anleitung von Awai Cheung die langsamen, eleganten Übungen des Tai Chi inzwischen fast schon perfekt.

Die Gäste der Kleinen Weltreise erwartet zum Ausklang der gemeinsamen Reise ein ganz besonderer Abend. Sie sind zu einem gemeinsamen Dinner mit den leitenden Offizieren geladen. Aber das Restaurant Toscana ist ganz verwandelt! Das italienische Ambiente ist dem eines Beduinenzelts gewichen. Hotelmanager Hannes Salfelner, F&B Manager Oliver Schulz und seine Mitarbeiter haben wahre Wunder vollbracht.

DER SUEZKANAL

Die künstliche Wasserstrasse verbindet mit einer Länge von 162 km Port Said am Mittelmeer mit Suez am Roten Meer. Baubeginn war der 25. April 1859. Etwa 1,5 Millionen Menschen waren am Kanalbau nach Plänen des Österreichers Alois von Negrelli unter der Leitung des französischen Ingenieurs Ferdinand de Lesseps beteiligt. Der Materialaufwand, der komplett aus Europa angeliefert werden musste, sowie die Versorgung der Arbeiter mit Trinkwasser stellten zusätzliche technische Herausforderungen. Die Kosten für den Bau werden mit etwa 19.000.000 Pfund Sterling beziffert.

Am 17.November 1869 war es dann soweit: der Suezkanal wurde mit großen Feierlichkeiten eröffnet. (Dass Guiseppe Verdi hierfür seine „Aida“ komponieren sollte, ist übrigens ein Gerücht, das sich wacker hält.) Der finanzielle Aufwand brachte Ägypten an den Rand des Bankrotts. Großbritannien sprang ein und sicherte sich zugleich die Kontrolle über Kanal. Die strategische Bedeutung der Wasserstrasse spielte sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle und auch im ägyptisch-israelischen Krieg 1967. Letzterer führte zur Schließung der Durchfahrt. Erst 1975 wurde die Verbindung wieder für die internationale Schifffahrt geöffnet.

Heute ist der Suezkanal einer der meistbefahrenen Wasserwege der Welt. Die 300 — 365 m breite und 21 m tiefe Wasserstrasse passieren rund 15.000 Schiffe jährlich, deren Ladung etwa 14 % der weltweit transportierten Schiffsfracht beträgt. Die Durchfahrt erfolgt im Einbahnverkehr und dauert 11 bis 16 Stunden im Konvoi. Die Schiffe, die Richtung Süden unterwegs sind, müssen in Seitenarmen teilweise warten, während der Weg nach Norden ohne Unterbrechungen verläuft.

geschrieben von Corinna Jarosch