10.6.1991 – Erster Tag ( geschrieben von Jürgen L. und Maciek M.)
Um 0. 30 Uhr versammeln sich Schüler und Eltern etc. am Bahnhof Zoo. Die Stimmung ist noch gedämpft , die meisten plagt wohl jetzt schon das Heimweh; im Zug geht es dann aber los. Alle sind tierisch aufgeregt, jeder quatscht mit jedem. Unser Abteil (Karsti, Dschördschi, Madschi, Mischi, Chrissi und Tilli ) ist meistens nur mit vier Leuten gefüllt, weil Karsti und später noch Chrissi mit einem Mädchen aus der 9a ( wir wollen dabei Mareikes Namen nicht nennen ), eine ausführliche Konversation betrieben, aber leider außerhalb des Abteils. Wir machten uns deshalb unsere lustigsten Gedanken, was sich später als falsch erwies.
Wir vier machten dafür umso mehr Dummheiten, welche man nicht länger beachten sollte. Nun ja, einige Leute aus dieser schönen Klasse konnten bereits früher schlafen, während wir kein Auge zukriegten. Die weitere Bahn- und Busfahrt war Streß pur: Regen, zu viel Gepäck, Ausländer, die alle kein Deutsch konnten. Dann der Schock: Das Schiff war in einem unzulänglichen Zustand: Enge Kabinen, eklige Toiletten, unbenutzbare Duschen, mickrige Küche, und ein lästiger, aber ganz witziger Hund.
Doch wir guckten uns die anderen Schiffe an – und die waren auch nicht besser. Stadt, in der wir ankamen (Monnikendam) war öde ( bzgl. Einkaufen, Rum laufen etc.).
An diesem wertvollen ersten Tag segelten wir als absolute Grünschnäbel nach Enkhuizen los. Dschördschi wird Steuermann und Madschi erster Seilwickler ( YEAH! ). Der Rest der müden Mann- und Frauschaft hat in sich reingefressen oder geschlafen; wir beide mußten so ziemlich alleine den Laden schmeißen. Das Abendessen dagegen war nicht übel, ( Chi lli con carne ), jedoch mußten sich Steffi und Dschördschi eine gemütliche Toilette in einem noblen Restaurant in der Stadt suchen. Nach ca. 38 Std. Schlaflosigkeit durchschnittlich kamen wir ins Bett, der arme Dschördschi mußte vorher die Toiletten ( nicht im Restaurant, sondern auf dem Schiff ), saubermachen. Das war der erste Tag.