Den heutigen Tag verbringen wir auf See. Und tatsächlich haben wir das, was wir gestern erhofft haben: keinen „liquid sunshine“ mehr, vielmehr durchaus Aufheiterungen. Es gibt sogar Meldungen, dass die Sonne zeitweise zwischen den Wolken hervorgekommen sei.Nach all den Eindrücken, die Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen uns gestern gebracht hat, genießen wir den heutigen Seetag. Und wir benötigen ihn jauch: Bis Stockholm haben wir einiges an Strecke zu bewältigen, von Kopenhagen aus rund 430 nm.
Die angebotenen Aktivitäten an Bord gestalten sich vielfältig. Vor allem können sich die Ex- perten (und natürlich Fitness Coach Jonas Lehmann) „austoben“. Dr. Eckart Pott macht den Anfang: Er hat sich „Das Meer – das größte Ökosystem der Erde“ zum Thema gesetzt. Er gibt also eine Einführung in die Meereskunde, eine Teildisziplin der Ökologie. Letzteren Begriff hat der deutsche Biologe Ernst Haeckel (1834 – 1919) 1866 entwickelt. Wir lernen die Gezeiten zu verstehen, aber auch die Schwierigkeiten von Organismen, sich in der Brandungszone zu behaupten, und der Planktonorganismen, sich gegen die Schwerkraft in lichtdurchfluteten, oberflächennahen Wasserschichten zu halten. Die Begriffe zum Mitschreiben: Litoral, Benthal, Pelagial und Benthos, Plankton, Nekton.
Um 11.30 Uhr widmet sich Bernd Stolzenberg den Wikingern. Mit diesem Begriff bezeichnet man die Angehörigen von kriegerischen, seefahrenden Personengruppen aus meist nordi- schen Völkern des Nord- und Ostseeraumes im Frühmittelalter. Die Wikingerzeit kann man auf den Zeitraum zwischen 800 und 1100 n. Chr. beziffern. Die einen Gruppen haben „als Beruf“ den Raub in küstennahen Siedlungen betrieben, die anderen Gruppen vor allem Han- del. Entsprechend gibt es auch zwei unterschiedliche Typen von Wikingerschiffen, wie sie in Norwegen, Dänemark und Schweden entdeckt, geborgen und restauriert bzw. rekonstruiert worden sind: das schmale, schnelle Langschiff für die Kaperfahrten und die Knorr. Die Knorr (auch Knörr oder Knarr) ist der Schiffstyp, mit dem die Wikinger zur Landnahme auf den nord- atlantischen Inseln aufgebrochen sind. Und sie ist der Lastesel, auf dem die Wikinger ihre Handelsware über die Meere befördert haben, insbesondere auf der Englandfahrt.
Dass Wikinger als erste Weiße sich auf Grönland angesiedelt und von dort aus Nordamerika entdeckt haben, wird im Vortrag natürlich nicht vergessen. Insgesamt ein ausgesprochen spannendes „skandinavisches“ Thema!
Der Nachmittag dient in erster Linie unserer Entspannung. Wer mag, findet sich zwischen 15.00 und 17.00 Uhr auf dem Pooldeck = Deck 8 ein. Seit kurz nach Mittag hat die Crew dort einen kleinen Weihnachtsmarkt vorbereitet und schön gestaltet und weihnachtlich beleuchtet.
Es gibt Weihnachts-Gebackenes, Glögg (skandinavischer Glühwein aus Rotwein und Korn oder Wodka und Gewürzen, wie z. B. Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken), Glühpirinha und andere Getränke an den entsprechenden Ständen. Und natürlich kann man den einarmigen Banditen bedienen, ein Brett mit Hämmern unterschiedlicher Größe „benageln“ und, und, und ….. Hat Freude gemacht – und danke an die Crew!
Ein weiterer schöner Skandinavien-Tag, der mit einer Vorausschau auf die schwedische Hauptstadt Stockholm um 18.30 Uhr im HanseAtrium, mit einem weiteren schönen Abendessen in einem der drei Bord-Restaurants und mit einem Abendvortrag um 21.30 Uhr wieder im HanseAtrium seinen Abschluss findet! Klaus Kiesewetter sagt: „Also dann, mach’s gut, alter Schwede!“